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UNESCO-Weltkulturerbeliste

Bulgarien verfügt über elf Standorte, die auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste stehen – sieben kulturelle Stätten von außergewöhnlichem Wert, als einzigartig in der Welt anerkannt, und zwei natürliche Standorte – zwei Elemente auf der Repräsentativliste der UNESCO des immateriellen Kulturerbes der Menschheit.

Der amtierende Generaldirektor der UNESCO ist Frau Irina Bokova aus Bulgarien, die an diesem Posten am 15. Oktober 2009 gewählt wurde. Ihre Wahl ist eine Anerkennung für den großen Beitrag Bulgariens für das kulturelle und historische Welterbe.

Der Reiter von Madara: Dies ist ein Relief (2,60 mal 3,10 Meter) 23 Meter über der Erdoberfläche auf einer fast vertikalen 100-meter-hohen Klippe geschnitzt. Es zeigt einen majestätischen Reiter, der einen Löwen mit seinem Speer durchsticht, mit einem Adler vor dem Reiter fliegend und einen Hund, der hinterher läuft. Das Denkmal stammt aus dem 8. Jahrhundert. Es ist einzigartig in Europa und eines der ältesten Denkmäler in Bulgarien und befindet sich in der Nähe des Dorfes Madara, in Nordost-Bulgarien.

Die thrakische Grabstätte bei Kazanlak: Sie stammt aus dem 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr., ist das älteste Grab mit vollständig erhaltenen Fresken aus dem Leben eines begrabenen thrakischen Adligen und seiner Frau. Das Gebäude ist beeindruckend und vollständig erhalten. Das Grab liegt im Rosental in der Nähe der Stadt Kazanlak.

Die thrakische Grabstätte von Sveshtari: Das Grab wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. aus Steinblöcken ohne Mörtel gebaut. Das Grab ist reichlich mit Skulpturen und Wandmalereien verziert. Es ist eine einzigartige Kombination aus Kunst und Architektur. Es liegt im Dorf Sveshtari, Nordost-Bulgarien.

Das Rila-Kloster: Gegründet im 10. Jahrhundert, wurde das Rila-Kloster in seiner heutigen Form im 19. Jahrhundert erbaut. Dies ist das größte und schönste orthodoxe Kloster Bulgariens, mit beeindruckender Architektur und kostbaren Ikonen und religiösen Büchern. Das Kloster liegt im Rila-Gebirge, 120 km südlich von Sofia entfernt.

Bojana-Kirche: Dies ist eins der bedeutendsten und wertvollsten mittelalterlichen bulgarischen Denkmäler, errichtet und dekoriert in verschiedenen Zeitaltern zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert. Den internationalen Ruhm verdankt die Kirche ihren einzigartigen Wandmalereien, im Jahre 1259 von einem unbekannten Meister ausgeführt, der Realismus und menschliches zu den kanonischen ikonografischen Bildern hinzuzufügen wagte. Diese Ikonen werden nun als Vor-Renaissance-Phänomen in der europäischen Kunst des 13. Jahrhunderts betrachtet. Die Kirche befindet sich im ehemaligen Dorf Boyana, heute ein Vorort von Sofia.

Altstadt von Nessebar: auf einer felsigen Halbinsel am Schwarzen Meer gelegen, war der mehr als 3000 Jahre alte Ort Nessebar ursprünglich eine thrakische Siedlung (Menebria). Zu Beginn des 6. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Stadt eine griechische Kolonie. Die Überreste der Stadt, meist aus der hellenistischen Zeit stammend, umfassen die Akropolis, einen Apollo-Tempel, eine Agora und eine Mauer von den thrakischen Festungen. Unter anderem stammen Denkmäler, wie die Stara-Mitropolia-Basilika und die Festung, aus dem Mittelalter, als dies eine der wichtigsten byzantinischen Städte an der Westküste des Schwarzen Meeres war. Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert sind typisch für die Architektur am Schwarzen Meer zu jener Zeit. Nessebar liegt 45 km von der Stadt Burgas entfernt, in unmittelbarer Nähe an Sonnenstrand, Bulgariens größtem Badeort.

Naturschutzgebiet Srebarna: Dies ist ein Süßwassersee neben der Donau, der sich über 600 ha erstreckt. Es stellt ein Zuhause für fast 100 Vogelarten dar, von denen viele selten oder vom Aussterben bedroht sind. Rund 80 weitere Vogelarten wandern und suchen Zuflucht dort jeden Winter. Zu den interessantesten Vogelarten gehören die dalmatinischen Pelikane, Silberreiher, Nachtreiher, Purpurreiher, Sichler und weiße Löffler. Srebarna liegt an der Donau im Nordosten Bulgariens, 20 km von der Stadt Silistra entfernt.

Nationalpark Pirin: erstreckt sich über eine Fläche von 27.400 ha und liegt auf einer Höhe von 1,008 bis 2,914 m im Pirin-Gebirge, im Südwesten von Bulgarien. Der Nationalpark Pirin ist eine Kalksteingebirgslandschaft mit Seen, Wasserfällen, Höhlen und Kiefernwäldern. Die zerklüfteten Berge, mit rund 70 Gletscherseen darin verstreut, sind die Heimat von Hunderten von endemischen und seltenen Arten, viele von denen Vertreter der Balkan-Pleistozän-Flora sind. In den Bergen gibt es auch vielfältige und einzigartige Landschaften von hohem ästhetischem Wert.

Bistrischkite Babi: Die in der Region um Bulgariens Hauptstadt, Schopluk genannt, gefundenen traditionellen Tänze und mehrstimmiger Gesang werden heute noch von einer Gruppe von älteren Frauen, die Omis aus Bistritsa  (Bistrischkite Babi), vorgeführt. Diese Tradition umfasst Diaphonie, das als Schopluk-Polyphonie bekannt ist sowie die alten Formen des Choro-Kettentanzes. Obwohl sich die soziale Funktion des mehrstimmigen Gesangs im zwanzigsten Jahrhundert verändert hat, und er jetzt in erster Linie auf der Bühne vorgeführt wird, werden die Bistrischkite Babi als ein wichtiger Bestandteil des regionalen kulturellen Lebens betrachtet, die die Traditionen unter den jüngeren Generationen verbreiten. Die Frauen gehören zu den wenigen verbliebenen Vertretern der traditionellen Polyphonie und das Dorf Bistritsa ist eines der letzten Gebiete in Bulgarien, in denen diese kulturelle Ausdrucksform im Laufe der Jahrhunderte erhalten geblieben ist.

Nestinarstvo: das Feuertanzritual Nestinarstvo ist der Höhepunkt des jährlichen Panagyr-Rituals an den Festtagen der Heiligen Konstantin und Helena (3. und 4. Juni) im Dorf Bulgari, in der Strandsha-Gebirge-Region, in Südost-Bulgarien. Das Ritual wird ausgeführt, um das Wohlhaben und die Fruchtbarkeit im Dorf zu sichern. Das Festival endet am Abend mit einem Feuer-Tanz als höchste Form der Verehrung der Heiligen. Nestinarstvo gibt es heute noch in Bulgari, einem Dorf mit nur hundert Einwohnern. Während des Panagyrs besuchen jedoch Tausende Menschen das Dorf, darunter in den letzten Jahren viele Griechen, um am Ritual teilzunehmen.

Unesco List in Bulgaria